Die Musikindustrie unterlag in den vergangenen 20 Jahren einem starken Wandel.
War von Beginn an die Schallplatte für mehr als 100 Jahre das Hauptträgermedium der gesamten Musikbranche, erfolgte spätestens mit Einsetzen der Musikkassette und der CD 1984 ein Wandel, der bis heute andauert.
Der Erfolg der CD bescherte der deutschen Musikindustrie einen markanten Umsatzzuwachs, der seinen bisherigen Höhepunkt im Jahr 1997 fand. Die klassische LP war hierbei so gut wie vom Markt gedrängt worden.
1999 jedoch kamen zwei Neuentwicklungen auf den Markt:
und
Napster, ursprünglich als Tauschbörse gestartet, sollte den Grundstein für einen noch rapideren Wandel im Konsum und Kaufverhalten von Musik einläuten, während das MP3-Format eine neue, platzsparende Speicherung von Musikstücken ermöglichte.
Im Jahr 2002 schließlich war der Punkt erreicht, an dem mehr CDs gebrannt als gekauft wurden. Tauschbörsen wie Napster und andere waren für einen Umsatzeinbruch der CD-Verkäufe um 9% zum Teil mitverantwortlich.
Während nach und nach immer mehr Tauschbörsen im Internet auftauchten, versuchte die Musikindustrie mit eigenen - von wenig Erfolg beschiedenen - Online-Angeboten den Tauschbörsen den Rang abzulaufen. Unattraktive Angebote und die Restriktion, Musik nicht auf die damals aufkommenden portablen MP3-Player speichern zu können, waren einige der Gründe für die Erfolglosigkeit dieser Stores.
2004 jedoch startete der von Steve Jobs ins Leben gerufene iTunes Store und läutete eine neue Ära ein.
Jobs bemühte sich, die größten Musikunternehmen von seiner Idee zu begeistern, um ein möglichst umfangreiches Angebot anbieten zu können. Apples iTunes Store verfolgte einen anderen Ansatz als die Modelle der Musiklabels und konnte dank der steigenden Anzahl an Verkäufen von iPods auch gleich einen großen Kundenkreis vorweisen.
Der Erfolg sollte nicht lange auf sich warten lassen:
Die Musikindustrie konnte sich hierdurch vor der im Internet verbreiteten Piraterie retten, der Einfluss des Internets war jedoch deutlich zu spüren.
Die CD verlor und verliert bis heute durch die digitalen Musik-Plattformen immer mehr an Bedeutung.
Seit 2012 und dem Start des Streaming-Dienstes Spotify zeichnet sich jedoch noch ein anderes Bild ab. Im vergangenen Jahr steigerten sich die Wachstumsraten der Streaming-Angebote für Musik um 54%, während CD und Download-Portale einen Abwärtstrend verzeichnen müssen.
Anteile physischer und digitaler Medien am deutschen Musikmarkt
(JavaScript by AmCharts)
Deutschland belegt jedoch bei den digitalen über das Internet vertriebenen Musikstücken einen der unteren Ränge.
International betrachtet, liegt der Anteil der digital vertriebenen Musik bereits bei über 50%, in Schweden beispielsweise belegt allein das Streaming 66% des Musikmarktes.
Das Internet hat auf den Musikmarkt (sowohl global als auch national betrachtet) seit Mitte der 90er Jahre einen immensen Einfluss ausgeübt und für mehrere weitreichende Veränderungen gesorgt, die die Art und das Verhalten, wie wir Musik konsumieren, entscheidend geprägt und verändert haben.
Die nachfolgende Grafik zeigt die bisherige Entwicklung auf.