Auswirkungen von digitalen Angeboten auf die Verkaufszahlen

Große Streaming-Plattformen wie iTunes und Spotify sind auf dem Vormarsch. Doch welche Auswirkungen hat dies auf das Konsumverhalten der Hörer? Und inwieweit beeinflusst dies die Absatzzahlen der Plattenfirmen?

physischer Absatz

Obwohl das Streaming-Angebot bereits riesig ist, greift die Mehrzahl der Deutschen bei ihren Albumkäufen noch zur althergebrachten CD, die sich, trotz eines Rückgangs von 5,1 Prozent im Jahr 2013, noch für 82 Prozent aller Albenverkäufe verantwortlich zählt. Auch die Schallplattenverkäufe sind mit 43,1 Prozent in 2013 stark gestiegen. Hingegen verzeichnen die Verkäufe der Singles bereits seit Jahren einen stetigen Rückgang.

Musik-Absatz Deutschland bis 2013

Bei den Downloadzahlen lässt sich sowohl in Deutschland als auch in den USA ein starker Aufwärtstrend verzeichnen. Auch hier werden bevorzugt Alben der Lieblingskünstler in Bundles geladen anstelle einzelner Titel als Singleauskopplungen.

Oft gibt es hier von den Portalen Aktionsangebote, die zeitlich begrenzt sind, und die Käufer gleich zum Kauf eines kompletten Albums animieren sollen.

Kreisdiagramm

Streams hingegen sind zwar auf dem Vormarsch, stehen den Downloads aber noch in einigem nach. Kostenloses (werbefinanziertes) Musik- und Video-Streaming spielt hier vor allem in Deutschland, bedingt durch die immer noch vorhandene Uneinigkeit YouTubes mit der GEMA, noch eine untergeordnete Rolle. Den größten Umsatz generieren die Premium- und Freemium-Angebote. Insgesamt stieg der Umsatz aus entgeltlichen und unentgeltlichen Streaming-Angeboten in den letzten zwei Jahren in Deutschland um ganze 91,2 Prozent auf 68 Millionen Euro.

ACDC-Steelbox

Aufgrund des in Deutschland noch recht großen Erfolgs physischer Tonträger, haben sich die Publisher verstärkt darauf konzentriert, diese in möglichst ansprechender Form den Kunden anzubieten. Statt simplen Alben gibt es nun hochwertige „Steel Boxes“ oder aufwendig designte Cover, jeweils auf die entsprechenden Künstler zugeschnitten. Auch pinkfarbene Schallplatten sind dabei längst keine Seltenheit mehr.